Montag, 19. September 2016

Island of no name

Der Schiffsverkehr dauerte bis spät in die Nacht, die Jugendlichen von Woudsend und Heeg besuchen sich wohl per Boot und wo man nichts sieht, ist fühlen anscheinend keine Schande. Inclusive Aram-Zam-Zam-Spiele im Gummiboot. Dafür ist es heute am frühen Morgen sehr ruhig. Diesig ist es und der Wind hat ziemlich aufgefrischt. Uns egal. Wir wollen heute einen Seele-baumeln und Inseltag. Dafür lösen wir die Achterspring noch vor dem Frühstück, hängen die Fender um und machen die Leinen los. So früh wird doch irgendwo ein schöner Platz zu ergattern sein.




Wir fahren in aller Ruhe über das Meer, genießen die Stille und die einzigartige Atmosphäre. Die erste Insel, die wir sehen, ist unsere. Wir legen uns ganz gepflegt in die erste Reihe und erstmal Frühstück. Noch sind die gebunkerten Bolletjes genießbar und werden noch nicht zu Entenfutter.
In Deutschland würde sowas garantiert unters Lebensmittelschutzgesetz fallen, zumindest könnte man vor lauter Warnhinweisen ob der all der Haltbarmacher die Ware nicht mehr sehen. Aber unser holländischer Freund aus Emmerich hatte Recht. Mit den Bolletjes geht das schon mal besser als mit dem Proff-Brot, das wir letztes Jahr dabei hatten.






Wir haben einen wunderbaren Platz ergattert und fahren auch nicht mehr weiter zur nächsten Insel. Hier ist es ganz wunderbarst, die Inselbegehung ergibt Stege, von denen aus man schwimmen kann, wenn man nicht gerade zur Art der Platschkühe gehört. Aber auf jeden Fall ein idealer Platz zum Seele und Füße baumeln lassen. Und zum Lesen. Bis zu diesem Moment hatte ich nicht einmal ein Buch in die Hand genommen. Und auch hier werde ich dauernd abgelenkt. Von jungen Seglern, die vorbeikommen, um sich ein Feuerzeug zu leihen, damit sie sich auf ihrem kleinen Gaskocher die Stärkung während eines anstrengenden Segeltages warm machen können. Von Jugendlichen, die in Windeseile ein Riesen-Zelt abbauen, welches noch auf der Insel stand. Wahrscheinlich von einer famosen Party. Die mitgebrachte Couch lassen sie stehen. Zur Erquickung der abends anlandenden Jungmänner-Crew, die sich erstmal eine Chill-Out Area der Extraklasse einrichten.





Es ist schon unser dritter Tag, an dem wir nicht an Land waren und wir vermissen nichts in unserem Outback-Jott-we-Deh. Diese Plätze, wo man nur mit dem Boot hinkommt - sie haben etwas sehr magisches Weltentrücktes. Spezieller Dank an dieser Stelle an die Trockenshampoo und Einmal-Tücher/ Waschlappen Industrie unserer Tage. Ich weiß nicht, ob die Produkte dafür gemacht wurden. Sie sind auf jeden Fall wie dafür gemacht.

Zum abendlichen Süppchen und dem Melba-Käse-Toast gibbet Sonnenuntergang in Vollendung. Mehr braucht kein Mensch. Wir zumindest nicht.







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