Mittwoch, 21. September 2016

Und abends geht die Fahne rein

im schönen Gaastmeer (friesisch Gaastmar)  auf einer noch schöneren Insel

Gut bevorratet dank Troof-Markt fahren wir ins Gaastmar, welches nur durch eine schmale Insel vom Sanmar getrennt wird. Es ist richtig, richtig viel los. Vor allem wieder viele kleine Segler, die vor allem den Kanal kreuzen. Das sieht für ein großes Motorboot wie unseres nach Stress aus. Wir wollten eigentlich durch diesen Kanal und einen von den Marrekrite Plätzen in den dahinter liegenden Brekken entern, aber wir entscheiden uns aufgrund des enormen Segelverkehrs anders. Man kann es den Seglern nicht einmal verdenken, dieser Kanal ist auch der Weg nach Makkum und das Ijsselmeer nun mal das natürliche Lebensumfeld des Seglers.

Die Insel zwischen Sanmar und Gaastmar sah auch durchaus verlockend aus und es ist noch schön viel Platz. Wir legen artig ganz am Ende des Stegs an und lassen genug Platz für Nachfolger, die auch alsbald kommen. Erst ein sehr schönes Plattboden-Boot mit Hund Caes und dann ein großes Plattboden-Boot mit einer fröhlichen, entspannten Truppe an Bord. Die Insel hat eine wunderbar blühende Vegetation und es liegen viele Boote rundum. Der Captain sonnenbadet auf dem Bug, ich auf dem Steg.










Später am Nachmittag lernen wir dann Caes und sein Herrchen kennen. Er ist aus der Nähe von Harlingen und schon den ganzen Sommer seit Anfang Juni mit Plattbodenboot und Gattin unterwegs. Wie beneidenswert. Wir erzählen uns voneinander und entdecken außer der Liebe zum Bootsleben noch andere Gemeinsamkeiten. Wie das eben so ist, wenn man als Deutsche im Grenzgebiet aufgewachsen ist und Papa Caes auch. Außerdem hat er jede Menge Tipps für den geplanten Stavoren-Besuch für uns, die er uns bereitwillig gibt und noch auf der Karte zeigt. Ihm gefällt wohl meine persönliche Vrouwtje van Stovoren Geschichte (kommt hier auch noch, Ihr bleibt nicht verschont) und es wird sich weisen, dass seine Erklärungen und Tipps Gold wert sind. Wir sind ihm ehrlich dankbar, ohne seine Tipps wären wir den Stavoren-Besuch anders angegangen und es wäre lange nicht so schön geworden.

 Abends gibt es dann ein Festmahl zur äußerst beeindruckenden Lasershow. Sprich Wetterleuchten und anschließendes Gewitter über all den Meeren, meilenweit zu sehen. Inclusive anschließendem sternenklaren Himmel. Milchstrasse über Meer an Marrekrite. Hach. Ach. Und wir holen die Fahne rein und rollen sie ordentlich auf. Denn - das haben wir ebenfalls vom Plattboden-Boots-Kapitän gelernt. Ein ordentlicher Seemann befolgt die Regel: Abends geht die Fahne rein. ist uns neu, aber wir glauben das jetzt einfach mal. Wir sind zwar Freizeitskipper, aber wir wollen es ja ernst nehmen.









Der nächste Morgen beginnt ebenfalls verzaubert. Die Plattboden-Crew zwei vor uns entpuppt sich als Chor auf Betriebsausflug und sie begrüßen den wunderschönen Sonntag mit Chorälen und Liedern. Es ist eine so wunderschöne Stimmung am Steg, man kann es kaum beschreiben. Der spiegelglatte See, der blaue Himmel, der laue Wind und schöne Stimmen, die über dieser Natur schweben. Ich war ehrlich ergriffen.


In dieser Stimmung legen wir ab, voller Vorfreude auf Stavoren, unseren Steg-Genossen der Nacht fröhlich winkend. Mögen auch sie alle einen so schönen Tag gehabt wie wir.
  

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