Mit dem Gefühl, dank Aussteiger-Oppa etwas klarer zu sehen und einen Plan entwickeln zu können, brechen wir auf. Noch ein bißchen Pikmar-Bummelei - traumschön dort, aber irgendwie unübersichtlich. Wir nehmen schließlich den Kanal zurück zur Princess Margriet, beschließen aber dort, einfach nochmal abzubiegen. In das Naturschutzgebiet Alde Feanen.
Die Idylle vom letzten Jahr ist immer noch te koop. Das ist aber auch echt mal sowas von jottwedeh. Muss man schon wollen, dort zu leben. Wir wollen einfach nur noch einmal traumhafte Natur, traumhafte Ruhe genießen und das ist auf den Kanälen in den Alde Feanen eine geradezu zauberhafte Angelegenheit. Wir steuern die letzte Marrekrite Insel für dieses Jahr an, eine letzte Kaffeepause, ein letztes Sonnenbad, ein letztes Mal die Füße und Seele baumeln lassen und ein letztes Mal fasziniert dem Bugstrahl-Heckstrahlruder-Konzert eines großen Charterboots beim Anlegen zuhören. Irgendwie erinnern mich diese Hilfsmittel ja immer ein bißchen an Carving-Ski. Plötzlich rasten alle auf der Piste rum wie Pottsäue, egal, ob sie es konnten oder nicht. Genauso jetzt mit den Strahlrudern, damit kriegt es jeder gebacken. Früher oder später. Was die allerdings bei starkem Wind machen, mir ein Rätsel. Und dass die rückwärts nicht reagieren, hat sich wohl auch den Wenigsten erschlossen...
Schweren Herzens brechen wir am frühen Abend auf, zurück nach Terherne über den großen Kanal. Ein bißchen schwer ist uns um Herz. Gar nicht so einfach, diese Parallelwelt zu verlassen und den Traum erstmal wieder auf Eis zu legen. Da lenkt mich auch die Eisenbahnbrücke und ein hinter uns stattfindendes Elefantenrennen zweier Berufsschiffer nur marginal ab. Wir gucken noch kurz im schönen Yachthafen an der Schleuse vorbei. Hätte er Platz gehabt, hätten wir dort noch übernachtet. Aber er ist ähnlich knallevoll wie Hart von Friesland. Nicht nur wir wissen anscheinend, wo die besten Kinoplätze sind.
Nun gut, fahren wir heim. Das Schiff muss am nächsten Morgen abgegeben werden, dann bleiben wir halt die letzte Nacht dort in der Marina. Eine Dusche könnte auch echt nicht schaden. Und so haben wir weniger Stress. Und Zeit, das Gewusel bei Wetterwille zu sehen, wenn die Schiffe alle reinkommen und Herr Wetterwille an drei Orten gleichzeitig zu sein scheint. Auch uns erspäht er sofort, winkt fröhlich und beglückwünscht uns zu dem sensationellen Wetter, welches wir gehabt haben. Das Anlegemanöver klappt gut, obwohl die Boxen dort echt eng sind. Aber wäre uns auch unangenehm gewesen, wenn nicht. Wobei wir dann später sehen, dass es ganz normal ist, dass der gute Vercharterer von Boot zu Boot springt und alle eigenhändig in die Boxen manövriert. Da können wir uns ja echt mal was drauf einbilden, dass er bei uns nur plaudernd am Steg stehen blieb. Ha! Eemke! Auch Dein Verdienst. Wie ich überhaupt sagen muss, manövriertechnisch war der Urlaub um einiges entspannter als im letzten Jahr. Wir sind echt sicherer und besser geworden, aus der Einsteiger-Schublade sind wir endgültig raus. Und deswegen wird es auch im nächsten Jahr weitergehen. Hoffentlich steht bald der Urlaubsplan 2017 und wir können buchen. Am liebsten wieder die Limanda. Wir werden berichten.
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