Man wartet lange 6 Monate und plötzlich steht sie wieder vor der Tür:
die neue Bootssaison
Der Winterlagerbetreiber hatte auch schon angefragt. Bis Ende April muss das Boot aus der Halle. So hatten wir uns für den Donnerstag vorletzter Woche entschieden. Wetterprognose (sofern man sich noch drauf verlassen kann) sagte trocken und mäßiger Wind. Termin passte auch für unseren Winterlager Jan, der für den Service rund um das Boot zuständig ist.
Same procedure as every year - alles, was im Herbst von Bord mitgenommen wurde, muss natürlich im Frühjahr auch wieder an Bord. Mit einer Fahrt ist es da nicht getan. also zuhause erst einmal planen und packen,
Was gibt es neues / Land unter ?
Auf der Fahrt zum Hafen konnten wir erste Eindrücke bekommen. wie der viele Regen der letzten Monate sich in NL ausgewirkt hat. NL hat aufgrund der Lage zum Teil unter dem Meeresspiegel ja fast durchgängig ein 'Wasserproblem' . Ab der Provinz Overijssel waren dann auch etliche überschwemmte Felder und Wiesen zu sehen, zum Teil aber auch bewusst so angelegt. Wassermanagement können die Niederländer.
Der erste Weg führt dann wie immer in den Heimathafen. Was gibt es Neues, wie viele Boote sind schon im Wasser? Aufgrund des Wetters war es noch recht überschaubar. die Saison wird wohl erst ab Mai richtig starten. Einige Stege wurde erneuert und auch etwas verlängert, dieses war uns bekannt. Für uns nur spannend, da die Zufahrt zu unserem Liegeplatz sich damit etwas verengt, Von Land aus gesehen nicht so schlimm, das erste Anlegemanöver wird es zeigen. Dazu später mehr.
Keine Aquamarijn ?
Nun zu Fuß zum Winterlager. Freut sich auch unser kleiner Bootshund Fussel über ein bißchen Bewegung nach der Autofahrt. Am Winterlager angekommen großes Staunen! Unsere Aquamarijn nicht im Wasser? Winterlager Jan hatte es am Tag zuvor nicht mehr geschafft. Also wird jetzt schnell gekrant.
Auch schön, unser Boot mal komplett auf dem Trockenen zu sehen. Unterschiff sieht gut aus. Antifouling noch okay, musste nur einmal überstrichen werden berichtet Jan. Vor 6 Jahren wurde das Unterschiff durch den Vorbesitzer komplett überholt: Gesandstrahlt, Antifoulig neu, Anoden angebracht. Die Grundsanierung und regelmäßige Pflege über die Jahre hat sich bis jetzt ausgezahlt. Kein Rost - Wir wollen ja noch ein paar Jahre auf unserer, nun fast 40jährigen Aquamarijn verbringen. Alle anderen Arbeiten, Rumpfstreifen erneuern, Plattform Achterdeck neu streichen und komplette Bootspolitur hat er - wie immer - super erledigt, Boot springt auch ohne Murren sofort an, wir können in See stechen.
Fussel ist mittlerweile ein Seebär, Schwimmweste und Platz während der Fahrt kennt er noch, Das Einwassern der Aquamarijn wurde vorher von ihm auch fachmännisch beobachtet. Wehe, die machen was falsch, dann kommt mein Kumpel.
Die erste kurze Fahrt bis zum Heimathafen unspektakulär, Motor schnurrt, so einen alten Bootsdiesel kann nichts erschüttern.
Heimathafen - Anlegemanöver und erste Arbeiten
Nun das Anlegemanöver, der erste Versuch ein Reinfall, Kurve zur Box nicht hinbekommen... Die Gasse doch enger? Also an unserer Box vorbeifahren. zurücksetzen in die Boxengassse direkt gegenüber von unserem Liegeplatz und dann gerade in unsere Box. Zum Glück haben wir genügend Platz zum Manövrieren. Die nächsten Anlegemanöver werden es zeigen.
Zunächst die ersten wichtigen Arbeiten. Batterien an den Strom, damit diese sich wieder aufladen. Im Winterlager werden sie nur abgeklemmt und nicht geladen. Mit unserem Batteriemanagementsystem an Bord werden sie über die Saison immer optimal geladen. Das reicht auch über den Winter und wir können bisher keinen nennenswerten Leistungsabfall über die Jahre feststellen,
Wassertank muss gereinigt werden. Zwar nicht schwierig, aber zeitintensiv. 200 Liter incl. Reiniger einfüllen. 24 Stunden wirken lassen. Tank wieder leeren über die 'kleine' Bootspumpe. 200 Liter zum Nachspülen wieder auffüllen. ablassen und wieder auffüllen. Endlich zum Gebrauch.
Die Sachen für die erste Nacht verstauen. besonders wichtig diesmal HEIZUNG. Da die Temperaturen deutlich im unteren einstelligen Bereich waren. liefen die Bord Gasheizung und elektrische Zusatzheizung fast im Dauerbetrieb. Nachts haben wir unserem Fussel einen kleinen elektrischen Radiator neben seine Schlafhütte gestellt.
Damit ist der erste Bootstag in diesem Jahr ganz ordentlich verlaufen und wir konnten uns gemütlich in unsere Schlafsäcke (+ Zusatzdecke) kuscheln, die erste Nacht auf dem Wasser träumen.
Was in den ersten Tagen noch so passierte - Fortsetzung folgt.