All in - es war eine gute Saison. Mehr aber auch nicht. Denn:
Irgendwas war immer
Von O (Ostern) bis O (Oktober) verbrachten wir so viel Zeit wie nie auf dem Wasser. Wir sind nach wie vor sehr dankbar über das, was wir haben und lieben diese Art, zu leben. Dennoch fiel ein Satz auffällig häufig in dieser Saison:
Das hatten wir uns anders vorgestellt
Alleine - siehe oben. Von Anfang an. Die längste Zeit, die wir am Stück geschafft haben, waren drei Wochen. In denen wir aber aufgrund von - genau - 'irgendwas war immer' nur knapp anderthalb Wochen unterwegs sein konnten. Ereignisse, Termine, der unselige Murphy und ja - so blöd wie sich das anhört - das Wetter.
Der Wind, der Wind, das nervige Kind
Es war nicht nur die nasseste, es war auch die windigste, stürmischste Saison ever. Das sage nicht nur ich, das sagen alle. Und wir bilden uns das nicht ein. Die Ertragszahlen der großen Windkraftanlage im Ijsselmeer bestätigen das. Jeden einzelnen Monat der Saison gab es mehr Wind als im ganzen letzten Herbst/ Winter zusammen. Die Tage, an denen wir unter Windstärke 4 kamen, konnte man an einer Hand abzählen. Für Tage mit Windstärke 6 und mehr, also richtige Sturm- bis hin zu Orkantagen hingegen reichen 4 Hände nicht aus. Alles Tage, an denen Freizeit-Schifffahrt nicht ratsam war. Better safe than sorry und so.
Schlechtes Timing
kam dazu. Als wir wieder einmal die Heimfahrt in den Pott antraten, sagte ein niederländischer Stegnachbar scherzhaft zu uns: De Duitsers, die harren immer tapfer bei Schlechtwetter aus und fahren nach Hause, wenn das Wetter besser wird. War was dran......
Kein Frühling, Nichtsommer und plötzlich alte Weiber
Vor dem Nichtsommer schafften wir nur eine einzige längere Tour. Zu schönen Marrekrite-Plätzen in den Meren und einem längeren Aufenthalt in Joure. Alles schick und schön - aber es sollte nur der Auftakt sein. Aus diversen Gründen gab es danach nur noch Stippvisiten-Touren. Eine einzige der hellen Nächste verbrachten wir auf den Meren, die auch noch teils verregnet. Auch einen Stavoren-Aufenthalt brachen wir wegen ernster Sturmwarnung ab. Zum Nichtsommer sag ich nichts mehr. Rausreißen sollten es die alten Weiber. Klappte auch. In Teilen. Auch diese Tour mussten wir unterbrechen. Das nördlichste Ziel, welches wir erreichten, waren wiederum die Alde Feanen. Die gesetzt sind und jedes Jahr ein Muss. Dokkum und Co müssen noch warten. Genau wie Overijssel und Flevoland.
Sehnsucht ist schließlich ein Notfall
In diesem Fall Ijsselmeer-Sehnsucht. Die Stippvisite in Stavoren war uns einfach nicht genug und so wurde der Sehnsuchtsort abermals unser Ziel. Wir hatten noch einmal fast eine ganze herrliche Woche Sommerfeeling pur. Theoretisch hätten wir sogar mehr Zeit gehabt. Aber - hallo Sturmwarnung, Du olle Nervensäge.Die letzten Schritte der Saison
Unser Bootshund
Dummerweise wissen wir schon jetzt - das nächste Jahr wird nicht besser. Nächstes Jahr ist das Jahr der Rundungen und Jubiläen, nächstes Jahr sind etliche Termine fest gesetzt. Alle natürlich im allerbesten "Irgendwas ist immer Rhythmus" . Selbst nur drei Wochen am Stück werden schwierig.
Bootsleben ist die teuerste Art, unbequem zu leben
So war es halt. Bzw. so war es halt nicht. Klar, wir hatten sehr schöne Wochen, wir haben alles genossen, was ging. Aber ich gebe auch zu: Aufgrund des oft sehr usseligen Wetters fanden wir häufiger als - genau - wir uns das vorgestellt hatten, dass unser Zuhause auch sehr schön ist. Bootsleben ist und bleibt die teuerste Art, unbequem zu leben. Und ich gebe auch zu: Wenn man flexibel ist, ist das Gefühl ein anderes. Hat man nach anstrengenden Arbeitswochen nochmal eine Woche Urlaub im Oktober, bedauert man vielleicht schlechtes Wetter, ist aber reif für Essen, lesen, schlafen und wieder von vorne. Ist man flexibel und hat nicht nur den Urlaub auf dem Wasser, bedeutet das Beste eben manchmal der ersten Heimat den Vorrang zu geben.Dennoch: Wir lieben unsere Aquamarijn ungebrochen, wir lieben den Hafen, wir lieben Heeg, wir lieben das Leben auf dem Wasser. Mit allen Sonnen- und Schattenseiten. Deswegen lass ich die Saison auch nicht mit diesem Abgesang enden, sondern es wird neben dem Beitrag zur Insel der Seligen aka Urk auch noch einen mit allen Höhepunkten der Saison geben.
Und bei Euch so ? Gab es nur Sonnen- oder auch mal Schattenseiten? Erzählt mal. Welches Fazit zieht Ihr nach dem Sommer?
Genau so war es bei uns! Die Saison war gut, aber wir hatten eigentlich mehr vor! Es gab wunderschöne Touren aber die größte Tour ist wegen Kimi und fehlendem Sommer ausgefallen, die Frühlingstour war wegen Kälte deutlich kürzer als geplant...!
AntwortenLöschenLässt sich Fussel nicht an einen Fahrradhänger gewöhnen? Das hattet ihr doch eigentlich vor, oder?
Wie du schon erwähnt hast, das Wetter war dürftig. Aber wir haben das beste aus unseren zwei längeren Touren gemacht, waren ja immer zu fünf Booten unterwegs und haben es uns gut gehen lassen.
AntwortenLöschenWären wir alleine unterwegs gewesen, hätten wir die Rückreise früher angetreten.
Nun hoffen wir auf das nächste Jahr.
Ich weiß, dass das ein Luxusproblem ist, aber ich bin schon enttäuscht, dass es nix geworden ist mit einer längeren Tour......
AntwortenLöschenBis jetzt haben wir es mit einem Fahrradkorb versucht, aber er macht totales Theater, springt raus , es ist ihm irgendwie unheimlich Machste nix. Mit Anhänger werden wir mal probieren, aber erstmal gucken, wo man einen leihen kann, das ist ja doch ein teurer Spaß
Es sind viele enttäuscht nach dieser Saison. Auch die Anbieter im Tourismus - die hatten sich auch vieles ganz anders vorgestellt. Es sind auch einige, die nach dieser Saison das Handtuch von Bord werfen.....
AntwortenLöschenWir hatten so tolles Urlaubswetter (einstellige Temperaturen im Mai), dass ich nach Rückkehr mit Lungenentzündung 10 Tage in der Klinik lag und das Bundesligafinale am Handy ansehen musste. Ganz toll...
AntwortenLöschenAch Uli, da wusste ich gar nicht. Das tut mir echt leid..... Der Frühling war echt a.....schkalt.
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