Freitag, 4. August 2023

Nach Mittsommer kommt Nichtsommer

Tach auch Liebeleins! Isset nich wunderfein? Der wärmste und längste April seit Beginn der Wetteraufzeichnungen. Wo bleibt der Hitzeschutzplan? Moppern auf hohem Niveau - ich weiß. Wir haben wenigstens die Möglichkeit, uns flexibel um das Wetter herum zu planen. Dennoch - erst gab es keinen Frühling, dann verwindeten all unsere Mittsommer-Planungen und jetzt? 

Nach Mittsommer kam - der Nichtsommer 


Mitte April sind wir ins Wasser gegangen, seitdem begleitet uns der Wind. Nicht einfach nur Wind, sondern viel davon. Selten nur sind wir unter Windstärke 4 gekommen, zwei harte Sommerstürme sind in NL schon über Land gezogen. Seltenst konnten wir gemütliche Sommerabende an Deck genießen, dafür sind die Arktis-tauglichen Schlafsäcke wieder im Einsatz.    


In den niederländischen Schären 


Gleichwohl wagten wir im Juli eine Tour ins Outback, bevor die Hochsaison startet und es "druk op de water" wird (Spoiler: Es ist nach wie vor überall ziemlich leer. Wonder why) Wir fuhren bei erträglichen 3 - 4 Windstärken den großen Schlag bis hinter das Sneeker Meer. Rund um die größeren Meere versteckt die friesische Seenplatte besondere Kleinode, sogenannte Poelen. Kleine Seen mit wenig Tiefgang. Nicht für alle Boote geeignet, sorgfältiges Studium der Wasserkarte und Kontrolle des Tiefenmessers dringend angeraten. In den Goingarijpster Poelen fanden wir einen wunderbaren Marrekrite-Platz. Nicht nur ich finde, dass diese Poelen durchaus mit skandinavischen Schären mithalten können.   

friesische Schären


Endlich eine Fahrt ins Blaue 


Gerne wären wir länger draußen geblieben, angedacht war ein Abstecher in die Terkaplester Poelen . Aber - für die nächsten Tage prognostizierte der Buienradar unseres Vertrauens zur Abwechslung Starkwind und viel Regen.  Auf Umwegen fuhren wir zurück in den Schutz des Heimathafens. Ein echter Ruhe vor dem Sturm Tag gönnte uns eine Fahrt ins Blaue. Bootfahren kann so beglückend sein.    

Fahrt ins Blaue

Better safe than sorry


De Entscheidung war richtig. Das Wetter gab alles. Sturm bis Windstärke 7, heftige unberechenbare Böen und wenigstens eine Belohnung für alle tapfer an Bord ausharrenden: Einen Regenbogen, der sich einmal quer über das ganze Hafenbecken ausdehnte. 

Regenbogen über Hafenbecken


Abgehobene Strandtage im Nichtsommer 


Nach dem stürmischen Wochenende zeigte sich leichte Besserung. Sprich es gab ab und ein Zeitfenster ohne Regen. Mit Windstärke 4 - 5 selbstredend. Nicht soooo toll für eine Bootstour.  Auf 4 Rädern fuhren wir für einen "Strandtag" ans Ijsselmeer. Gut eingemummelt schauten wir denen zu, die sich über den Wind freuen. Fussel fand es auch spannend, er war auch ohne Kite mehrfach kurz vorm Abheben. 

Kitesurfer Workum


Auf dem Rückweg machten wir einen Abstecher in die Ijs-Borderij Margje am Workumer Trekweg. Eis geht schließlich bei jedem Wetter, sind wir uns einig oder? Und gehört zu einem Strandtag ja wohl dazu. Übrigens ein echter Geheimtipp in Friesland, fragt ruhig. Gourmet Fussel kam auch nicht zu kurz, er liebt es, die Spitzen von frischem Gras abzuknabbern und davon gab es reichlich. 

Ijsborderij Margje



Meerweh 

Ausblick aufs Wattenmeer
Am zweiten einigermaßen schönen Tag packte mich das Meerweh. Unterversorgung mit Vitamin Sea - wer kennt diesen Notfall nicht. Wir fuhren an den Punkt, an dem Ijsselmeer und Nordsee zusammentreffen, zum Hafen von den Oever. Einer der größten Fischerei-Häfen der Niederlande. Dort ließen wir uns den Starkwind um die Nase wehen. Unseren Dr. Fussel immer fest an der Leine, nicht, dass er abhebt. Der Hafen von den Oever ist beeindruckend, dazu gibt es einen schönen Panorama-Weg hin zum Weltkulturerbe Wattenmeer mit Aussichtspunkt. 

Hafen den Oever



Schockverliebt in Bruno 

Danach wurde das Wetter wieder grottiger, einmal regnete es fast 30 Stunden durch. Doch wir harrten aus. Denn auf uns wartete ein Höhepunkt im Sommerprogramm. Meine Schwägerin und ich hatten ein Date. Und waren sofort schockverliebt. In Bruno und in die ganze Herde der Alpaka World Friesland. Es war ein großartiges Erlebnis, die begleitende Führung war toll, die Tiere geliebt, gepflegt und tiefenentspannt. Kann ich wärmstens empfehlen. 


Schockverliebt in Bruno



Derzeit wettern wir zu Hause im Ruhrpott ab. Abwarten, was der Nichtsommer uns im weiteren Verlauf andient. Ich bin mindestens so skeptisch, wie Kollege Alpaka. Mehr Fotos und Videos zum Date mit Bruno und den anderen Touren findet Ihr in epischer Breite in meinem Instagram Feed und den Stories. Ich freue mich, wenn Ihr da rein schaut, hier wie dort Kommentare hinterlasst. Auch Re-Posts und Verlinkungen werden gerne genommen. Wissta ja. 
      

Skeptisches Alpaka

     Allen solange eine schicke Zeit!
 Datet keinen Bruno, den ich nicht auch daten würden.     


Und da better safe than sorry kennzeichne ich diesen Post als Werbung, unbeauftragt, alles selbst bezahlt. Wegen Namensnennung der besuchten Bauernhöfe. Gibt nichts, was es nicht gibt. Die Welt wird immer bekloppter.    

1 Kommentar:

  1. Das Wetter verlangt den Nerven echt alles ab! Aber ich vertraue tatsächlich darauf dass es zumindest für ein paar Wochen nochmal richtig schön wird (das haben wir alle uns einfach verdient)!

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