Tach auch Liebeleins! Isset nich wunderfein? Der wärmste und längste April seit Beginn der Wetteraufzeichnungen. Wo bleibt der Hitzeschutzplan? Moppern auf hohem Niveau - ich weiß. Wir haben wenigstens die Möglichkeit, uns flexibel um das Wetter herum zu planen. Dennoch - erst gab es keinen Frühling, dann verwindeten all unsere Mittsommer-Planungen und jetzt?
Nach Mittsommer kam - der Nichtsommer
Mitte April sind wir ins Wasser gegangen, seitdem begleitet uns der Wind. Nicht einfach nur Wind, sondern viel davon. Selten nur sind wir unter Windstärke 4 gekommen, zwei harte Sommerstürme sind in NL schon über Land gezogen. Seltenst konnten wir gemütliche Sommerabende an Deck genießen, dafür sind die Arktis-tauglichen Schlafsäcke wieder im Einsatz.
In den niederländischen Schären
Gleichwohl wagten wir im Juli eine Tour ins Outback, bevor die Hochsaison startet und es "druk op de water" wird (Spoiler: Es ist nach wie vor überall ziemlich leer. Wonder why) Wir fuhren bei erträglichen 3 - 4 Windstärken den großen Schlag bis hinter das Sneeker Meer. Rund um die größeren Meere versteckt die friesische Seenplatte besondere Kleinode, sogenannte Poelen. Kleine Seen mit wenig Tiefgang. Nicht für alle Boote geeignet, sorgfältiges Studium der Wasserkarte und Kontrolle des Tiefenmessers dringend angeraten. In den Goingarijpster Poelen fanden wir einen wunderbaren Marrekrite-Platz. Nicht nur ich finde, dass diese Poelen durchaus mit skandinavischen Schären mithalten können.
Endlich eine Fahrt ins Blaue
Gerne wären wir länger draußen geblieben, angedacht war ein Abstecher in die Terkaplester Poelen . Aber - für die nächsten Tage prognostizierte der Buienradar unseres Vertrauens zur Abwechslung Starkwind und viel Regen. Auf Umwegen fuhren wir zurück in den Schutz des Heimathafens. Ein echter Ruhe vor dem Sturm Tag gönnte uns eine Fahrt ins Blaue. Bootfahren kann so beglückend sein.
Better safe than sorry
De Entscheidung war richtig. Das Wetter gab alles. Sturm bis Windstärke 7, heftige unberechenbare Böen und wenigstens eine Belohnung für alle tapfer an Bord ausharrenden: Einen Regenbogen, der sich einmal quer über das ganze Hafenbecken ausdehnte.
Abgehobene Strandtage im Nichtsommer
Auf dem Rückweg machten wir einen Abstecher in die Ijs-Borderij Margje am Workumer Trekweg. Eis geht schließlich bei jedem Wetter, sind wir uns einig oder? Und gehört zu einem Strandtag ja wohl dazu. Übrigens ein echter Geheimtipp in Friesland, fragt ruhig. Gourmet Fussel kam auch nicht zu kurz, er liebt es, die Spitzen von frischem Gras abzuknabbern und davon gab es reichlich.
Meerweh
Am zweiten einigermaßen schönen Tag packte mich das Meerweh. Unterversorgung mit Vitamin Sea - wer kennt diesen Notfall nicht. Wir fuhren an den Punkt, an dem Ijsselmeer und Nordsee zusammentreffen, zum Hafen von den Oever. Einer der größten Fischerei-Häfen der Niederlande. Dort ließen wir uns den Starkwind um die Nase wehen. Unseren Dr. Fussel immer fest an der Leine, nicht, dass er abhebt. Der Hafen von den Oever ist beeindruckend, dazu gibt es einen schönen Panorama-Weg hin zum Weltkulturerbe Wattenmeer mit Aussichtspunkt.Schockverliebt in Bruno
Danach wurde das Wetter wieder grottiger, einmal regnete es fast 30 Stunden durch. Doch wir harrten aus. Denn auf uns wartete ein Höhepunkt im Sommerprogramm. Meine Schwägerin und ich hatten ein Date. Und waren sofort schockverliebt. In Bruno und in die ganze Herde der Alpaka World Friesland. Es war ein großartiges Erlebnis, die begleitende Führung war toll, die Tiere geliebt, gepflegt und tiefenentspannt. Kann ich wärmstens empfehlen.
Derzeit wettern wir zu Hause im Ruhrpott ab. Abwarten, was der Nichtsommer uns im weiteren Verlauf andient. Ich bin mindestens so skeptisch, wie Kollege Alpaka. Mehr Fotos und Videos zum Date mit Bruno und den anderen Touren findet Ihr in epischer Breite in meinem Instagram Feed und den Stories. Ich freue mich, wenn Ihr da rein schaut, hier wie dort Kommentare hinterlasst. Auch Re-Posts und Verlinkungen werden gerne genommen. Wissta ja.Und da better safe than sorry kennzeichne ich diesen Post als Werbung, unbeauftragt, alles selbst bezahlt. Wegen Namensnennung der besuchten Bauernhöfe. Gibt nichts, was es nicht gibt. Die Welt wird immer bekloppter.