Mitte September im Jahre des Herrn 2023: Endlich Sommer!
Jaha. Wer sagt's denn? Nach dem ausgefallenen Frühling, nach dem Nichtsommer ist es doch passiert. Sommer! Bedankt Euch bei den alten Weibern. Bitte gerne. Den August haben wir wohl alle in die Tonne gekloppt. Die paar okayen Tage haben es nicht rausgerissen. Zumal an diesen wenigen Tagen erwartbar komprimierte Hochsaison stattfand. Ich bin ehrlich: Diese Saison war nicht das. was wir uns erhofft hatten. Sowohl dem Wetter als auch Murphy und anderen Umständen geschuldet. Dennoch hatten wir sicher mehr vom Sommer als viele andere. Von daher: Kein Jammern. Allet schick.
Workum - immer für ein Highlight gut
Die Regenwochen wetterten wir zuhause ab, danach verbrachten wir die eine schöne Augustwoche - zusammen mit der Hochsaison-Crowd - wieder an Bord, blieben aber im Heimathafen. Die drangvolle Enge an den Marrekriten und Passantenhäfen gehört in die Kategorie "nen Scheiß muss ich" Also in dubio Heeg und kleinere Touren in die Umgebung. Highlight: Sommermarkt in Workum. Markt, so lang wie Workum ist und Workum ist sehr sehr lang. Gefiel uns ausgesprochen gut. Anders als der ach so gepriesene Bauernmarkt in Woudsend.....
Große Wiedersehensfreude - hoher Besuch an Bord
Hin und her und zurück durch die blühende Heide
Danach ging es nochmal kurz heim in den Pott. Murphy den endgültigen Garaus machen. Fast 10 Wochen hatten wir auf das Ersatzteil für die finale Reparatur unseres rollenden Gefährts warten müssen. Ohne Worte. For the records: Wir brauchten für das Boot ebenfalls noch Ersatzteile. Die waren innerhalb von zwei Tagen da. Ich lass das mal so stehen.
Voll einsatzfähig wieder zurück nach Fryslan. Diesmal mit einem Stop unterwegs in der blühenden Heide. Wenn man dieses Farbspektakel schon bei wunderschönstem Sommerwetter genießen kann. Wunder, wunderschön. Man kann sich gar nicht sattsehen.
Privileg Nachsaison
Danach hieß es: An Bord, Freuden der Nachsaison im Altweibersommer genießen. Privileg. Ich weiß. Ich find es auch geil. Wir verloren keine Zeit und nahmen mit unserer Aquamarijn Kurs gen Norden. Das Wetter hätte auch eine tolle Ijsselmeer-Zeit her gegeben, aber - wer weiß, was noch kommt. Und wenn eins nicht geht, dann ein Jahr ohne die Alde Feanen. Nationalpark, heißgeliebt.
Nationalpark Alde Feanen - ein Paradies nicht nur für Menschen
Freie Auswahl an der großen Marrekrite-Insel. Fussel außer Rand und Band vor Freude. Und wir mit ihm. Bestes Hundeleben. Wiese, soweit das Auge reicht. Kein Autoverkehr und alles frei zum toben, rennen, rollen ohne Leine. Schön, dass wir ihm das geben können. Vor einem Jahr wussten wir noch nicht von ihm und er nicht von uns. Da war er gerade gefunden worden und hockte im Shelter. Von unbeschwertem Tollen auf einer Wiese weit entfernt.
Aber zurück in die alde Feanen. Wir lieben es so sehr da oben hoch im Norden, es ist und bleibt ein verzaubertes Feenreich. Nach etlichen Tagen im Outback steuerten wir Earnewald an, den entzückenden kleinen Ort mit seinem maritimen Flair mitten im Nationalpark. Wir ergatterten unseren Wunschplatz - auch hier wird langsam die Ehrennadel fällig. In Earnewald genossen wir Spaziergänge, dank des unermüdlich pfeifenden Fährmanns auf dieser und jener Seite des Wassers und viel, viel Hafenkino.
Von Earnewald in den "modrige Bol"
Für den Rückweg nahmen wir den Umweg über den "modrige Bol" und den "Veenhoop" - eine der schönsten Kanalfahrten im an schönen Kanalfahrten nicht armen Friesland. Wir blieben noch eine Nacht im Outback, auf Wunsch des Leichtmatrosen legten wir uns direkt an eine Wiese, ohne einen lästigen Steg. Führte aber dazu, dass Herr Dr. Fussel die Wiese als unseren privaten Garten betrachtete und jeden, der es wagte, an unserem Boot vorbei zu spazieren, empört anzuwuffen.
Danach hieß es Heimweg. Erst in den Heimathafen, dann nochmal in den Pott. Wochenendurlaub daheim. Manche Termine kann man nicht ignorieren. Nächste Woche geht es aber direkt wieder los. Und wer weiß, vielleicht schenken die alten Weiber uns noch ein paar Sommertage am Ijsselmeer.
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