Dienstag, 21. Mai 2024

Die erste Bootstour der Saison

Für diesen Aufenthalt an Bord war eine erste Tour geplant und der Plan ging auf. Das Wetter spielte mit, wir genossen die ersten Tage noch im Heimathafen, Sonne und den 'Wochenendtrubel'. 

Besuch und erster Törn 


Besuch vom Niederrhein hatte sich angekündigt, Losung "Ahoi Felicita"  Simone und Stefan vom gleichnamigen Insta-Account waren mit ihrem Boot in Friesland unterwegs. Eine Übernachtung in unserem Hafen sollte sein, kein Problem. Passentenplätze sind um diese Jahreszeit immer frei. Wir verbrachten schöne, lustige Stunden miteinander, der Sprockhöveler Magenwärmer - ein ganz spezieller Anlegeschluck - trug dazu bei.

Kleines und großes Pappschaf

Simone und Stefan fahren zum Liegeplatz


Motorinspektion


Bevor wir dann Dienstags in See stachen noch ein kurzer Besuch bei unserer Schiffs-/Motorwerkstatt des Vertrauens. Eine Anmerkung auf der aktuellen Rechnung klären, Termin vereinbaren. Diese hatte zuvor die verabredete Inspektion durch geführt:
  • Kraftstofftank reinigen, Wasser abpumpen - Diesen hatten wir extra über den Winter nicht vollgetankt wegen der Reinigung und so sammelt sich dann immer Wasser im Tank 
  • Alle Filter und Öl wechseln
  • Impeller wechseln - Dieser saugt das Wasser von außen in den Kühlkreislauf des Motors
  • Stopfbuchse kontrollieren, nachziehen - Diese dichtet die Welle/den Antrieb nach außen ab. Besteht z.B. aus Filz und muß auch gefettet werden, damit die Welle sich drehen kann bzw. damit nichts heiß läuft. Nach dem Winterlager ist sie in der Regel sehr trocken, der Filz muß sich  einmal voll Wasser saugen, damit die Stopfbuchse wieder richtig abdichtet. 
  • Bilge reinigen - Die Bilge ist quasi ein kleines Auffangbecken unterhalb des Motors / der Welle, Öl, Wasser und sonstiger Schmodder sammelt sich da. Das Wasser kommt in der Regel durch die vorerwähnte Stopfbuchse.
Stellt die Werkstatt dann noch Mängel fest, die behoben werden sollten, teilen sie dieses auf der Rechnung mit. Bei uns war es der Schlauch der Lenzpumpe. Dieser ist aus einem Material, welches im Alter durchbrechen kann und nicht erst porös wird. Im Fall der Fälle würde damit kein Wasser mehr nach draußen abgepumpt. Die Lenzpumpe ist unten in der Bilge, tiefste Punkt des Bootes, eingebaut. Sollte Wasser eintreten wird sie automatisch durch einen Schwimmer aktiviert.

Balk


Unser erster Törn führte uns dann nach Balk, hatten wir letztes Jahr nicht auf dem Programm, mal sehen, was es so neues gibt. Balk hat einen relativ neuen Passantenhaven, direkte Einfahrt vom Slotermeer über die Luts, welche durch Balk fließt.

Die Luts, Kanalansicht Richtung Slottermeer

Der Hafen ist klein und überschaubar, hat aber zwei Hafenbecken, eines davon für größere Boote. Dort legen auch wir immer an, eine schöne Aussicht und große Wiese für unseren Fussel.

Hafenbecken außen in Balk

Britta und Fussel auf der Bank vor dem Boot

Dirk und Fussel auf Wiese gegenüber vom Passantenhaven


Wir blieben bis Freitag, genoßen das erste Eis dieser Saison bei einem Stadtbummel und überhaupt den ersten Törn.

Die Luts im Ortscentrum von Balk


Christi Himmelfahrt wurde es dann knalle voll, aber auch das ist der Reiz, es gibt immer was zu gucken.

Großer, wolliger Hund geht spazieren


Belangenvereniging 


Die Belangenvereniging, Vereinigung der Liegeplatzinhaber, ist eine tolle Sache, kümmern sich um (fast) alles, organisieren auch Bootstouren, Für deutsche Mitglieder wird extra aus dem Niederländischen ins Deutsche übersetzt. Samstag dann die jährlich Versammlung, immer interessant, konstruktiv und z.T. auch lustig. Wenn ich da an so manchen Elternabend in der Schule denke...
Probleme werden besprochen, die Hafenmeister sind anwesend und berichten über die Zukunftspläne für den Hafen, welche Arbeiten anstehen. Aktuell müßen im nächsten Winter weitere Stege und Spundwänder erneuert werden, um die Substanz des Hafens zu erhalten.

Abends das jährliche Barbecue der Belangenvereniging - Für genügend Grillgut und Getränke ist gesorgt, jeder grillt für sich selbst an den großen Grills. Man kommt in Kontakt mit den Bootsinhabern, die nicht unmittelbar am eigenen Steg liegen, neue werden begrüßt. Fast immer die erste Frage : Wo liegt Ihr ? Ach da, Platz ... .


Persenning imprägnieren


Nach dem Vergnügen noch die Arbeit am nächsten Tag. Die Persenning musste imprägniert werden.
Eigentlich nicht schwierig, aber...... Die Emulsion wird mit Wasser gemischt und dann mit einem Schwamm, weichen Bootsbesen aufgetragen. Sie schützt und dichtet wirklich gut, hat nur den Nachteil, dass sie sich sehr schwer von Fenstern, dem Deck entfernen lässt, wenn etwas über tropft. Also muss einer auftragen und der zweite mit einem Lappen bereitstehen, um die Tropfen direkt aufzufangen / wegzuwischen.

Dirk auf dem Vordeck reinigt die Persenning


Als mittlerweile eingespieltes Team haben wir natürlich auch das gemeistert, jetzt können die nächsten Törns in Ruhe geplant werden.


2 Kommentare:

  1. Da kriegt man mal so richtig mit, was doch alles so anfällt an/auf so einem Boot! Hat man ja als Landratte so gar keine Vorstellung von...!

    AntwortenLöschen
  2. Das meiste zum Saisonstart, dann kann es auf Tour gehen. Zwischendurch jetzt nur noch kleine Schönheitsreparaturen, kleine Roststellen. Das Wetter muss halt auch mitspielen.

    AntwortenLöschen