Freitag, 18. September 2015

De Captain en zijn Crew - warum Bootsurlaub, warum ein (B)Logbuch

Im August 2015 erfüllten mein Mann und ich uns einen Traum. Besser gesagt, wir probierten ihn aus, unseren Traum. Uns verbindet eine große Liebe zum Wasser und eine große Affinität zu Booten. Schon lange stellen wir uns vor, wie es wäre, ein Boot zu haben und damit durch die Gegend zu schippern. Wir hegen und pflegen diesen Traum und planen dies so grob für unseren noch etwas auf sich warten lassenden Ruhestand, bzw. für die Zeit, wenn wir unsere Kinder gut durch die Studienjahre gelotst haben und dann nur noch uns selbst lotsen müssen.

Captain en zijn Crew 


So ein bißchen Erfahrung haben wir, viele Stunden verbrachten wir in den letzten Jahren auf dem "Familienboot" im Lago Maggiore, der Gatte verfügt über einen Bootsführerschein und ich schnupperte als junge Frau im Freundeskreis Segel-Luft auf dem Ijsselmeer. Aber auf einem Boot leben und unsere eigene Kreuzfahrt machen? Können wir das überhaupt? Zu zweit? Und mögen wir diese Art zu leben wirklich oder hört es sich nur so romantisch an ? Diesen Sommer machten wir die Probe auf's Exempel.

Bootsanleger Campingplatz Sloten 


Zwei Wochen lebten wir auf einem 9 Meter langen, 3 Meter breiten Motorboot und befuhren damit die Welt zwischen den Friese Meren, erlebten spannende, aufregende, das Herz in die (kurze Boots-) Hose sacken lassende Momente, hatten wunderbare Fahrten und einzigartig entspannende Stunden. Was wir nicht hatten: Langeweile. Und das, obwohl wir durchgehend ohne Internet, ohne Fernsehen, zeitweise ohne Strom, ohne warmes Wasser unterwegs waren. Dafür gab es viel zu viel zu sehen und in sich aufzunehmen und wenn es nur leise plätscherndes Wasser und Sterne waren in gewollter Abwechslung mit Schleusenkino, Hafenkino, Brückenkino und was es sonst noch alles zu sehen gab.

Passantenhaven Heeg 



Oft haben wir uns vorgestellt, wie das sein würde, ob das wirklich nur ein Wunschtraum ist oder ob wir es wirklich so toll finden würden. In den letzten Wochen haben wir es einfach mal ausprobiert und ja - wir lieben es. Vorher waren wir schon nervös und auch aufgeregt. Mich trieb vor allem die Befürchtung um, dass sich dieser unser gemeinsame Traum als auf Wasser gebautes Luftschloss erweisen würde und wir uns von diesem gemeinsamen Traum verabschieden müssen.



Das Fazit vorweg: Es war großartig. Wir waren glücklich. Sowohl unterwegs als auch in den Tagen und Nächten in den umtriebigen Yachthäfen Frieslands. Aber am allerglücklichsten waren wir im "Outback" , draußen an Anlegeplätzen, wo wir weitestgehend alleine waren, an Orten, wo man nur mit dem Boot hinkommt und auf vielerlei Komfort verzichtend nur mit dem auskommt, was man dabei hat. Wo man dafür damit belohnt wird, zu hören, wie still Stille ist und wie dunkel Dunkel. Dass uns der ganze Kram so gut wie gar nicht gefehlt hat, wir diese Einschränkungen so gerne in Kauf nahmen, um etwas anderes dafür zu bekommen, nämlich den Luxus größtmöglicher Ungestörtheit, diese Erkenntnis gewonnen zu haben, ist viel wert. Noch immer bin ich, sind wir innerlich ganz weit weg, obwohl wir in Summe nur wenige Autostunden von daheim entfernt waren.


Ich habe während des Urlaubs ein ganz altmodisches Logbuch geschrieben - mit der Hand in ein Collegeheft - und habe es nun als gebloggtes Reisetagebuch digitalisiert. Ich wünsche allen Lesern viel Freude damit und hoffe, es möge denen, die im Internet auf der Suche nach Informationen zu solch einem Urlaub sind, Inspiration sind, Anregung und Information zugleich sein.

7 Kommentare:

  1. Hach mir geht jetzt schon das Herz auf -so toll!!

    AntwortenLöschen
    Antworten
    1. Ich hab das jetzt so geplant, dass täglich ein neuer Post hier erscheint, die nächsten 14 Tage. Kannst Du Dir also vormerken. Aber ich verlinke es auch überall. Ich hab extra kein "Blog abonnieren" eingebaut, weil dieser Blog ja erstmal nicht weitergeführt wird. Erst vielleicht nächstes Jahr, wenn ich Dich aus meinem Seesack gezogen habe ;)

      Löschen
    2. Das mit dem Seesack wäre wirklich ein Träumchen, müssen wir mal schauen... :-)

      Löschen
    3. So nen Smutje können wir noch gebrauchen

      Löschen
    4. Und hoffentlich auch ne etwas durchgeknallte Piratenbraut... ;-)

      Löschen
  2. So gut kann es nur die holde Gattin beschreiben. Und der Traum geht weiter mit studieren des Gebrauchtbootmarktes im Internet. Mein neues Hobby.

    AntwortenLöschen