Samstag, 19. September 2015

Prolog zum Logbuch - ein Wochenende in Wijk an Zee

Der Entschluss, unseren Traum schon in diesem Jahr auf Alltagstauglichkeit zu testen, fassten wir relativ kurzfristig. Zur Überraschung aller Beteiligten gelang es uns dann auch in der Tat, noch kurzfristig ein Motorboot zu chartern. Jedoch konnten wir erst ab Montags chartern, was uns direkt auf die Idee brachte, vor der Fahrt durch die friesischen Meere noch unserem Lieblingsmeer, der guten alten Noordzee einen Besuch abzustatten und vor dem Abenteuer noch einmal gepflegt durchzuatmen.

Noordzee Dünen Wijk aan Zee 


Das war jedoch nicht ganz so einfach zu buchen, denn Nordsee im Sommer ist bekanntermaßen voller als voll und noch dazu auch teurer als teuer. Und so verfielen wir auf die von Freunden vorweg als kruden Einfall abgestempelte Idee nach Wijk aan Zee zu fahren. Da schien es uns nicht ganz so teuer und ein bezahlbares Zimmer war auch zu kriegen. Wo der Haken lag, war uns vorab klar und auch warum Ortskundige dies krude fanden. Wijk aan Zee ist nämlich nicht nur ein Badeort, sondern auch und in erster Linie ein Industrie-Standort, wo das größte Stahlwerk der Niederlande - und eins der wenigen sich in Europa noch in Betrieb befindlichen - Stahl kocht, dampft und faucht. Und das direkt hinter dem (bzw. einen Teil des) Strandes. Aber watt so echte Ruhries sind, die lassen sich von ein paar tausend Feuern in der Nacht nicht abschrecken und den Charme echter Industriekultur nehmen wir bekanntlich allezeit. .

Tata Steel Wijk aan Zee 


So verbrachten wir dort also den Auftakt unseres Urlaubs, im Schatten des Stahlwerks und in der Einflugschneise von Schiphol, dafür aber in echt geselliger Atmosphäre und in einem richtig schicken Hotel - dem liebevoll eingerichteten und mit vorbildlichem Service ausgestattetem Hotel het hoge Duin in Wijk aan Zee - welches sich in unserem Ranking der getesteten Holland-Hotels sofort einen Spitzenplatz eroberte. Mit pinkem Schaf, grünem Papagei, einem riesengroßen Zimmer samt Erlebnisdusche, grandiosem Blick auf die Nordsee und dorthin strömenden Massen.


Wijk aan Zee 



Sowie der Erkenntnis, wo die Holländer selbst aan Zee gehen. Nämlich in Wijk und dort vornehmlich in der holländischen Variante der Schrebergärten. Kleine Hütten am Strand, wo gelebt, genächtigt und vor allem wohl auch gefeiert wird. Dolle Stimmung herrschte überall. Und so hatten wir Meer, Strand, Sonne mit Untergang,  kostenloses Wind-Sand-Peeling, ausgiebigste Parkplatz-Suche und alles in allem einfach eine gute Zeit. Und vor der geplanten Einsamkeit war soviel gut gelaunter Rummel auch gar nicht mal so verkehrt.  

hotel hoge Duin Wijk aan Zee 


Strandhuisjes Wijk aan Zee  


2 Kommentare:

  1. Also diese Hütten spuken mir auch immer noch im Kopf herum...

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  2. Wobei die Hütten echt das Gegenteil von "Ruhe pur " sind....
    aber die Stimmung dort war großartig. Würde uns sicher auch gefallen.

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