Freitag, 27. September 2019

Der erste Urlaub auf eigenem Kiel - Epilog

Die alten Weiber gaben alles und direkt das Wochenende nach unserem Urlaub versprach allerfeinstes Bootswetter. Wir waren zwar erst vier Tage zuhause, aber - was soll's. Wir beschlossen, nicht erst dann aufzuwachen, when September ends und fuhren am Freitag nach Feierabend direkt wieder nach Narnia. 

Nix mit Eroberung der Wäscheberge, Augen zu, Mantra "Putzen kann man auch im Winter" und direkt nach dem ersten Hafenkino-Kaffee am Samstagmorgen Leinen los. Wir fuhren noch einmal eine längere Strecke, bis ins Tjeuker Meer und gönnten uns ein Wochenende auf und an der schönen Insel Marchjepolle.

#RausausderStadtfahrTweet 
Wir finden diese Insel mit ihrem idyllischen Strand außerordentlich schön, alleine sind wir damit leider nicht. In der Hochsaison ist es reine Glückssache, ob man dort einen Platz kriegt. Und auch an diesem Wochenende war es schon relativ voll. Aber wir ergatterten einen feinen Platz und genossen noch einmal das, was die friese Meren so besonders macht. Wasser, Insel, Sand, Wiesen, Boote - fern ab von allem. Ein Paradies, wo man einzig und alleine mit dem Boot hinkommt. Nicht zu Fuß, nicht mit dem Fahrrad, schon gar nicht mit dem Auto. Das Gefühl, welches sich einstellt, wenn man an diesen Plätzen übernachtet, ist so einzigartig, man kann es kaum vermitteln. Aber wer es einmal kennengelernt hat, will es nie wieder missen. Sehnsucht ist ein Notfall. So wahr. 

Die Marchjepolle im Tjeuker Meer
eine Insel mit zwei Stegen 
Unser Inselplatz war mal wieder inclusive interessanter Nachbarschaft am Steg. Ostpreußsche Sauerländer, die dem verlorenen Paradies der Familie nachtrauerten, aber für sich selbst unerwartet und überraschend ihre zweite Heimat auf holländischen Gewässern gefunden hatten. Sie kamen wie die Jungfrau zum Kind aufs Wasser und konnten gar nicht mehr aufhören zu schwärmen. Unter anderem vom Genever, den sie uns nahebringen wollten. Ausgerechnet.  Na denn. Da ließen wir uns natürlich nicht zweimal bitten ..... Bei der Gelegenheit erfuhren wir auch, was im Hochsommer an der Marchjepolle so los gewesen war. Anscheinend ist diese Insel mittlerweile in der Saison eine Insel mit Vollversorgung. Den Brötchenservice aus Echtenerbrug kannten wir ja schon, den schwimmenden Lieferdienst für Ijs und Haring sichteten wir in diesem Jahr auch bereits diverse Male. Auf der Marchjepolle gab es weiterführende Dienstleistungen für den bedürftigen Bootsurlauber. Aufsehen erregten vor allem ein rot beleuchtetes Boot mit ähem wie soll ich sagen Wellness-Angeboten und eins mit pflanzlichen Erzeugnissen. (Cem Özdemir würde sagen "Ich kenne diese Pflanze nicht") Ja, machste nix. Geschäftstüchtig sind die Holländer ja. Schade nur, dass diese schönste aller kleinen Inseln somit eher für uns nur in der Nebensaison in Frage kommt.

Sonnenuntergang Marchjepolle
Sonnenuntergang im Tjeuker Meer 

Sonnenaufgang Marchjepolle
Sonnenaufgang - ein Goodie, wenn man auf dem Boot unerwartet früh wach wird   

Schade auch, dass einer der Genevertjes wohl nicht so ganz in Ordnung war, so dass die Rückfahrt am nächsten Tag bei Windstärke 4 aus ungünstiger Südwest-Richtung (sprich fiese kabbelige Wellen) schon sagen wir etwas spezieller  ausfiel. Aber das Seil in der Heimatbox saß.....