Sonntag, 27. Dezember 2020

Schöne Momente in 2020 - Epilog

Abgesang auf die Saison 

Nach dem Sommerurlaub ist - wahrscheinlich vor dem Sommerurlaub. Im nächsten Jahr. So die Befürchtung. Wenn überhaupt.

Eigentlich hatten wir noch eine goldene Oktoberwoche geplant, aber wie so oft lag der Fehler wieder im eigentlich. Lief unter der Kategorie Erstens kommt es anders und zweitens als man denkt. Die Lage eskalierte quickly und es rollte eine zweite Welle. Leider keine, die man mit einem Boot bezwingen könnte. Also eigentlich schon, aber ..... ach egal, ich will auch hier nicht redundant werden. Nach dem Sommerurlaub hatten wir noch genau ein schönes Wochenende auf dem Wasser, welches wir dazu nutzten, wenigstens einmal in diesem Jahr die Aldegaaster Brekken zu beehren. Wir waren dort zwar - trotz regen Bootsverkehrs auf den umliegenden Kanälen und Seen - schlussendlich relativ alleine. Trotzdem war es eher nur suboptimal. Notiz an uns: Brekken bei Ostwind meiden. Selbst bei Windstärke 4 schon hart kabbelig und rollig. Nun ja - war trotzdem schön. 


Und wir trösteten uns mit der Aussicht auf die Oktoberwoche. Hahaha. Was folgte, waren noch genau zwei Hafenwochenenden mit viel Wind, viel Regen und viel Arbeit. Denn es blieb uns nichts anderes übrig, als das Boot winterfest zu machen und ins Winterquartier zu bringen. Was mich bei unserem letzten Besuch dieses Jahr tatsächlich in bittere Tränen ausbrechen ließ, als wir an Bord gingen. In dem Moment konnte ich es kaum noch ertragen. Alles, was war, alles, was vor uns liegt. Die Ungerechtigkeit, mit der ich einfach so dauernd ungeschützt nach "draußen" muss. Stayhomestaysafe für mich nur etwas, wovon ich lese. Obwohl ich wirklich gerne home staye und noch lieber safe wäre. Dafür ist es verboten, dort Zeit zu verbringen, wo wir absolut sicher waren. Die Wochenenden auf dem Boot hatten mir Kraft gegeben, eine Atempause, eine Zeit, in der ich sicher war, in der ich mich sicher nicht anstecken konnte. Ausgerechnet das durften wir nicht mehr. An diesem letzten Abend auf der Aquamarijn in 2020 war ich wirklich so fertig wie selten. 

Aber es half ja alles nix. Etliche Wochen eher als geplant brachten wir das Boot um die Ecke zum Winterlager. Trotz eines "Es lag nicht an mir, es lag am Steg Manövers" lieferten wir das Boot unversehrt ab und sagten "tot ziens, tot volgend Jaar!" So hoffen wir.  

Hab einen guten Winterschlaf, beste Aquamarijn. So ein Winterschlaf wäre für uns alle auch die beste Lösung. Was bleibt, ist die Erinnerung an viele tröstende Momente. An das Glücksgefühl, in der Koje, begleitet von den Geräuschen des Wassers, der Vögel und der Häfen, leicht schaukelnd in einen tiefen Schlaf zu gleiten. Am nächsten Morgen mit heißem Kaffee verschlafen an Deck zu sitzen, den Tag in sich aufzunehmen und sich zu freuen, auf das, was da kommt. Auf Licht, Luft, Freiheit. Und was bleibt, ist die Hoffnung. Hoffnung auf eine Entspannung bis zum nächsten Frühjahr und eine bessere Saison als diese unsere zweite Saison mit der Aquamarijn. 



Schönster Laufsteg vonne Welt und umliegende Dörfer - wenn wir erst wieder darüber gehen können
   


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