Anfang der dritten Woche starteten wir Richtung Norden, da wollte vor allem ich nochmal gerne hin. Im Juni hatte mir der Frieden, den die Alde Feanen ausstrahlen, mir viel gegeben. Wir fuhren bei mittelmäßigem, aber nicht mehr gruseligen Wetter bis Grou. Eine Hafennacht war dringend angesagt. Das Wasser ging zur Neige, unsere Vorräte auch und eine Runde Landstrom nach den vielen Nächten im Outback könnte auch nicht schaden. Aber wie schon öfter reizte es uns einfach nicht, in Grou zu übernachten. Der Hellinghaven ist noch weniger einladend als beim letzten Mal. Die schönen alten Bäume sind weg, Baustellen dafür da. Der große Passantenhaven vor dem Ort ist bestimmt ok, aber da kann ich im Pikmar besser liegen. Also einfach weiter, nach Earnewoude. Dort sind die Versorgungsmöglichkeiten zwar sehr begrenzt, aber es reicht. Den Passantenhaven dort mögen wir mittlerweile richtig gerne, er hat einen ganz bestimmten Charme. Also fuhren wir dorthin, bekamen den avisierten Platz, tankten auf, kauften ein und gingen noch lecker essen.
Montag, 21. Dezember 2020
Schöne Momente in 2020 - Sommerurlaub Teil 3
Von dort fuhren wir dann am Dienstag nur ein kleines Stück und bekamen einen tollen Platz an einer der wunderfeinen Marrekriten dort. Mit viel Kanalkino, unerwartetem Wellengang durch eine ganze Kanuten-Gang und trotzdem viel Ruhe. Mittwochs schenkte uns der Wettergott einen Tag wie aus dem Bilderbuch. Strahlend blauer Himmel, Sonne, kaum Wind und nicht zu heiß. Wir fuhren erst noch ein bißchen durch die Feanen, genossen die Atmosphäre dieses einzigartigen Gebiets und fuhren dann in einer großen Schleife den Kanal nach Drachten, dann abbiegend Richtung "modrige Bol" zurück zum Pikmar. Diese Schleife, die wir fuhren, war eine für uns ganz neue Route und eine der schönsten, die wir je gefahren waren. Wir waren sehr begeistert und haben die Strecke direkt schon für nächstes Jahr gesetzt.
Am Pikmar angekommen verwarfen wir wiederum einen Plan und blieben nicht dort. Das Wetter war einfach zu schön, das Bootfahren zu herrlich. Selten hatte ich soviel vorne als Gallionsfigur im Bug sitzen können. Für den nächsten Tag war der totale Wetterumschwung angesagt und so machte es Sinn, bei dem tollen Wetter einfach noch einen Großteil unserer restlichen Route zu fahren. Die restliche Route führte über den guten alten PM, den können wir ja mittlerweile rauf und runter singen. Also warum diesen Teil nicht mit Sonne und Kaffee und Kuchen versüßen? Da wir schon einmal dabei waren, querten wir das Sneeker Meer, guckten kurz im Lieblingskanal nach dem Rechten und fuhren schlussendlich bis in die Goingarijpsterpoelen.
Von dort würde es am nächsten Tag nur noch eine knapp zweistündige Fahrt nach Heeg sein. So unausprechlich der Name dieses kleinen Sees ist, so schön ist es dort. Wir hatten auch Glück, es war trotz des grandiosen Wetters relativ leer und wir hatten einen tollen Platz mit viel viel Übersicht. Diese Ecke weckt bei mir immer Assoziationen mit den schwedischen Schären und wir genossen den Abend dort sehr. Leider behielt der Buienradar recht und es war außerordentlich grottig am nächsten Tag. Watt en Jammer met het weer. Am liebsten wäre vor allem ich gar nicht aufgebrochen, aber Freitags wäre echt knapp gewesen. Also Zähne zusammenbeißen. Bei strömendem Regen und viel Wind ablegen, klatschnass werden, umziehen, bibbern, fahren, bei strömendem Regen wieder anlegen, klatschnass werden, umziehen. Leinen wurden knapp, zum Glück aber nur die für Wäsche. Immerhin haben wir trotz Windstärke 5, Regen und schlechter Sicht ein 1 A Hafenmanöver hingelegt, nur hat es leider keiner gesehen. Darauf erstmal 'nen Anlegeschluck. Einen starken Anlegeschluck. Ungeachtet jeder Uhrzeit. Freitags machten wir dann ergiebig klar Schiff, belohnten uns abends noch mit einer grandiosen Pizza im örtlichen Traditionsrestaurant und schwupp - um waren drei Wochen.
Drei Wochen, die wir unglaublich dringend gebraucht und auch genossen haben.
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