Es gibt sie noch, die guten alten Dinge. Hier: das Klompengeld
Nach einer Nacht, in der mir der full Moon over Lauwersoog nicht den Weg zur Weisheit leuchtete, aber Schlaf raubte, schipperten wir mit leicht vernebelter Sicht zurück zum Ort der Heldentaten, der Schleuse und folgten dann tatsächlich den Schildern nach Dokkum. Im Weg standen uns ziemlich viele bewegliche Brücken, so dass wir nicht ganz so schnell vorwärts kamen wie gedacht. Alleine in Dokkum sind es drei, zwischen denen der Brückenwärter hin- und herradelt und dann an der letzten Brücke seinen Klompen baumeln lässt, um das Brückengeld zu angeln
Wenn man da gerade nicht einen Konvoi erwischt, kann man schon mal länger rumdümpeln. Aber der erste Blick auf Dokkum war schon sehr beeindruckend. Und knackevoll war es dort allüberall. Wir fuhren erstmal durch und legten außerhalb bei Marrekrite an. In der Nähe einer Brücke, die über den Jordaan führte. Vor uns ein kleines Kleinst-Dorf mit mächtiger Kirche, irgendwo vor uns Barthlehem, das friesische Paris-Texas sozusagen ( Barthlehem heißt Bethlehem auf friesisch ) und irgendwo ist da auch noch Nazareth, welches allerdings wohl an keinem Gewässer liegt, sondern in der friesischen Gras-Wüste, denn auf der Wasserkarte war es nicht verzeichnet. Aber dass es da ist, weiß ich aus einem Maarten t'Hart Buch, denn jetzt waren wir wohl in Maarten t'hart Land, dem streng calvinistischen Teil der Niederlande. Aber freundlich waren sie überall. Und feiern können sie auch. Denn in Dokkum waren
Admiraliteitsdagen
was dann auch die starke Besucher-Frequenz erklärt. Nach einer feuchten, aber frohgemuten Nacht und einem ebensolchen Morgen bei Marrekrites starteten wir direkt nach Brückenöffnungszeit um neun wieder Richtung Dokkum. So war der Plan. Früh dort einlaufen und einen Platz ergattern von denen, die das reizende Städtchen mit der ersten offenen Brücke verlassen. Und der Plan funktionierte. Wir ergatterten einen gar wundervollen Anlegeplatz im alten Hellinghafen kurz vor dem Festungsgraben mit Blick auf die zwei Mühlen und in zum Glück netter holländischer Nachbarschaft. Mehr deutsche Muffels hätte ich auch nicht ertragen nach Hägar, dem Schrecklichen aus Greetsiel. Großspurige Muffköppe beobachteten wir dann lieber beim späteren Aperol-Spritz-Manöver dabei, wie sie den armen Hafenmeister in erregte Diskussionen verwickelten, weil sie nicht einsahen, dass sie ihren Platz räumen sollten für das Fahrgastschiff, welches derweil im Hafenbecken geduldig seine Kreise drehte und alle gepflegt eindieselte. Man lag da doch gerade so exponiert, was interessiert das die Besatzung der großen Charterpötte, dass sie am Steiger der Fahrgastschiffe liegen. Mann, Mann, MannTauziehen auf holländisch |
En Jammer met het weer
Mehr Fotos im G+ Album Dokkum
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